Bürgerstiftung fördert Projekte mit insgesamt 220.601 Euro

Förderung

Drei Schecks halten die Mitglieder des Vorstands und des Kuratoriums in den Händen: die Gesamtfördersumme (links), die Spende für die Hansetage 2020 (Mitte) und die Fördersumme der Jahre 2016 und 2017.

Brilon. Zehn Jahre operative Stiftungsarbeit liegen hinter der Briloner Bürgerstiftung, da 2007 die ersten Gelder ausgeschüttet wurden. Vor elf Jahren wurde sie offiziell gegründet. Für die Mitglieder des Vorstands und des Kuratoriums ist das ein Grund zurückzublicken, denn es hat sich in der Zwischenzeit viel getan.

Nahezu 100 Projekte förderte die Bürgerstiftung in den vergangenen Jahren. Die Gesamtfördersumme liegt bei 220.601 Euro. Das Stiftungskapital ist auf über eine Million Euro angewachsen. „Nur bei der Anzahl der Stifter hätten wir gerne auch noch eine Eins vorne“, so Karl-Udo Lütteken, Vorstandsmitglied der Briloner Bürgerstiftung. Das 90. Mitglied, Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, hatte bei der Vorstellung der Stiftungsarbeit am Mittwoch seine Beitrittserklärung gleich mitgebracht. Somit hat sich die Anzahl der Mitglieder seit dem Start 2006, bei dem 40 Privatpersonen und Unternehmen die Gründerstifter waren, mehr als verdoppelt.

„Trotzdem kennen viele Briloner die Bürgerstiftung noch gar nicht“, bedauert Karl-Udo Lütteken. „Das soll sich aber ändern.“ Der Beitrag für die Aufnahme in die Stiftung wurde inzwischen von 1000 auf 500 Euro gesenkt. „Die Stifter sind unwiderruflich und auf Ewigkeit mit der Stiftung verbunden“, sagt Lütteken. „Zudem muss auch eine Stiftung Bedingungen erfüllen. Zum einen muss das Kapital erhalten bleiben und zum anderen sollen Erträge generiert werden. Dies wird auch in Brilon strikt eingehalten.“

Leuchtturmprojekt mit Symbolwert

Das erste Projekt, das die Stiftung finanziell mit 5000 Euro unterstützte, war der Briloner Bürgerbus. „Er ist nach wie vor ein Erfolgsmodell“, so Lütteken. Für nächstes Jahr werden dank der neuen Linie über Krankenhaus und Itzelstein sogar 6000 bis 7000 Fahrgäste erwartet.
Das nächste Leuchtturmprojekt hat Symbolwert. 10.000 Euro wurden jetzt passend zur zehnjährigen Arbeit der Stiftung für die Hansetage 2020 gespendet. „Das Geld ist gut angelegt“, sagt Bürgermeister Christof Bartsch. „Alle Briloner profitieren davon. Durch dieses Großereignis wird das ,Wir’-Gefühl der Bürger auch in Zukunft gestärkt.“ Zur Projektmanagerin wurde Ute Hachmann, Leiterin der Stadtbibliothek Brilon, ernannt.

Zwei weitere Projekte erhielten am Mittwoch ebenfalls die Zusage zur Finanzierung. Für den Männergesangverein Brilon, der nächstes Jahr sein 150. Jubiläum feiert, werden 1500 Euro bereitgestellt. Davon soll vor allem die Unterbringung der auswärtigen Chöre sichergestellt werden. Weitere 3000 Euro gehen als Zuschuss an den Heimatverein „1000 Jahre Madfeld“ für den Innenausbau der Dorfscheune. „Bei der Verteilung der Gelder ist uns besonders wichtig, dass die Stadt und die Dörfer gleichberechtigt sind“, betont Winfried Dickel, Vorsitzender der Stifterversammlung, die am vergangenen Dienstag stattgefunden hat. Die Zwecke, die die Bürgerstiftung unterstützt, reichen von Bildung und Erziehung über Kunst und Denkmalpflege bis hin zu Völkerverständigung in der Region Brilon. „Wichtig ist, dass die Projekte nicht nur einer Einzelperson zugutekommen und, dass sie sich in Brilon befinden“, erklärt Vorstandsmitglied Burkhard Wieseler. „Der überwiegende Teil der Anträge wurde bisher positiv bewertet, auch wenn nicht immer die volle Summe, die beantragt wurde, bereitgestellt wird. Bis jetzt war aber jeder Antragsteller zufrieden.“